Coaching verkaufen authentisch verkaufen

Einen potenziellen Klienten im Erstgespräch einfach nur mit ein paar Verkaufstricks in einen Abschluss reinzuquatschen, ist natürlich kein seriöses Vorgehen für einen guten Coach. Der Klient würde sich auch unwohl dabei fühlen und die nötige Offenheit im Coaching wäre dahin.

Aber wie gewinnt man denn nun überhaupt erstmal Anfragen aus dem Internet? Wie kommen potenzielle Klienten auf einen zu und was sollte man am besten im Erstgespräch machen? 

Die Antworten auf diese Fragen möchte ich gerne in dieser ausführlichen Anleitung beantworten. Vom Erstkontakt bis zum Abschluss mit Vorlagen und Skripten.

Dieser Artikel wurde etwas länger. Daher habe ich Dir oben links ein Inhaltsverzeichnis aufbereitet. Ein Klick auf das entsprechende Thema und es erscheint der gewünschte Absatz auf Deinem Monitor. 

Zur besseren Lesbarkeit des Textes habe ich die männliche Form gewählt. Natürlich sind Damen ebenso angesprochen. Die Hinweise zur Fachliteratur finden sich in (Klammern) und sind am Ende des Artikels verlinkt.

Wie Du Dein Coaching richtig anbietest und vermarktest

... und Klienten somit von sich aus, auf Dich zukommen.

Potenzielle Klienten melden sich bei Dir, wenn sie online bereits 

Das erreichst Du, indem Du immer wieder online „auftauchst“ und Dich authentisch zeigst. Bei potenziellen Geschäftskunden ist da Xing oder LinkedIn mit spannenden Posts sehr gut geeignet. Ansonsten ist es auch immer eine gute Wahl, mit einer professionellen Coaching-Webseite auf der ersten Seite von Google zu stehen.

Ich möchte in dieser Anleitung hier erklären, was Du am besten im direkten Gespräch tun solltest, nachdem sich ein potenzieller Klient von sich aus bei Dir gemeldet hat. Daher lasse ich Dir hier einmal Anleitungen für Dich hier, die sich mit dem Marketing und dem Vertrauensaufbau online beschäftigen.

Xing Marketing für Coaches

Wie Du wichtige Geschäfts-Beziehungen zu Selbstständigen & Entscheidungs-Trägern vom Mittelstand aufbauen und Klienten gewinnen kannst.

Coach Webseite

Wie Du eine professionelle Coaching-Webseite erstellst, die Klienten ein gutes Gefühl vermittelt.

Positionierung

Wie Du Deine authentische Positionierung findest, die sich für Dich und Deinen Klienten stimmig anfühlt.

Verkauf-Strategie

Ab nun möchte ich tiefer auf die Frage eingehen „Was soll ich genau sagen, wenn sich ein potenzieller Klient bei mir gemeldet hat? Wie führe ich am besten das Erstgespräch?“.

Coaching basiert auf Vertrauen. Mehr als andere Branchen. Deshalb ist ein persönliches Gespräch unabdingbar. Dabei solltest Du unbedingt auf Integrität achten, denn nur, wenn Du nach innen als auch nach außen kongruent bist, kannst Du die höchste Stufe der Anziehung erklimmen. (vgl. Kunde, 2012)

Ich empfehle Dir zwei Telefonate zu machen. Ein Vorgespräch und dann eine kostenlose Erstberatung, indem Du dem Interessenten eine Probe von Deinem Coaching erleben lässt. Hier zeigst Du insbesondere auf, dass es für ihn einen Weg gibt, der ohne große Herausforderungen die problematischen Symptome in seinem individuellen Alltag lösen kann.

Wie genau, kommen wir gleich mit einem Beispiel dazu.

Da Du bei Deinem Coaching das Produktes selbst bist, ist es wichtig, dass Du einen Expertenstatus in der kostenlosen Erstberatung aufbaust und intensiviert. Denn Klienten kaufen nur von Experten. (vgl. Altmann, 2015) Du bist an dieser Stelle der Mehrwissende.

Experten-Tipp:

Dabei solltest Du darauf achten, weiterhin auf Augenhöhe zu bleiben. Erschaffe also eine Kompetenz-, aber keine Statushierarchie.

Wie Du als Coach einen Expertenstatus aufbaust

Der wichtigste Entscheidungsmechanismus ist unser Bauchgefühl ist (vgl. Gigerenzer, 2007). Schauen wir uns an, was wir von Anfang an als kleines Kind zum Thema „Experten“ gelernt haben. Sinne einmal mit mir in die Vergangenheit… 

Gesundheit ist wichtig! Wenn etwas war, musste man zum Arzt. Und der Termin war wichtig. Du konntest Deine Eltern sagen hören „Nein, da können wir nicht hin. Wir haben da einen Termin beim Kinderarzt.” 

Ein Arzt gilt also als der Experte schlecht hin. Aber wie erreicht er diesen Expertenstatus? Schauen wir uns den Prozess näher an:

Deine Eltern haben in der Praxis angerufen und den Arzt selbst nicht ans Telefon bekommen, sondern nur die Assistentin. Aber die Assistentin hat kaum Fachkenntnisse und reicht das Telefon auch nicht weiter, sondern sie macht einen Termin.

Dann kann man zu diesem Termin pünktlich erscheinen, aber dann hat man schon wieder nicht den Experten vor der Nase, sondern die Assistentin. Sie stellt einem Fragen und prüft die Bezahlung der Krankenkasse. 

Selbst dann, obwohl Du einen Termin hast, musst Du Dich ins Wartezimmer setzen. Irgendwann ruft Dich die Assistentin auf und Du darfst in das Behandlungszimmer. Sie bereitet erst einmal alles für den Arzt vor. Die neuen Rezeptbescheinigungen werden aufgefüllt, ein neuer Kugelschreiber und irgendwelche Arztutensilien werden zurechtgelegt. Der Arzt hat bis hierhin noch gar nichts gemacht…

Sobald der Arzt den Raum betritt hast Du ein Gefühl ihn als Experte anzuerkennen. Interessant, denn er hat Dir seine Kompetenz noch gar nicht bewiesen. 

Ein Mensch geht durch eine Tür und ist Experte. Schon witzig, wenn man überlegt, wie einfach das ist…

Und wenn er dann drin ist? Stellt er sich vor oder holt er seinen Ausbildungsschein raus? Nope. Er stellt Dir routineartig ein paar Fragen zu Deinen Symptomen. Von den medizinischen Ursachen dahinter sagt er erst mal gar nichts. Von der Lösung spricht er auch nicht. Er erzählt auch nichts von sich oder seinem Angebot oder wie lange er denn schon die Praxis führe.

Kurz:

Ein Experte beweist sich nicht, sondern geht stillschweigend vom Expertenstatus aus (vgl. Wallace, 1999) und stellt dich auch gleich als medizinisch naiv hin und redet gar nicht über die wirklichen Dinge. Einfach nur ein paar Symptome abfragen kurz am Körper prüfen ein Rezept ausschreiben und vielleicht noch einmal kurz erklären, was nun das gesundheitliche Problem ist. Ende. 

Alles danach macht schon wieder die Assistentin und die Apothekerin. Fassen wir also einmal zusammen, was der Arzt tatsächlich für seinen Expertenstatus gemacht hat.

Alles andere haben seine Assistenten für ihn vor- und nachbereitet. Und wie Du diese frühkindliche Prägung jetzt für Dein Coaching, anwenden kannst, erkläre ich Dir hier:

Das Vorgespräch

Sobald eine Anfrage von einem interessierten Klienten bei Dir eingegangen ist, ruft eine Assistentin dort am nächsten Tag an. Zum Beispiel durch eine Werkstudentin oder -student. Seine Aufgabe ist, einen Termin für ein unverbindliches Erstgespräch zu vereinbaren und alles für Dich als Experten vorzubereiten. Ähnlich, wie die Assistentin es auch für den Arzt macht.

Es ist wichtig, dass Dein Telefonist es dem potenziellen Klienten so angenehm, wie möglich macht, um dafür zu sorgen, dass Deine Person mit positiven Emotionen verknüpft wird. (vgl. Häusel, 2019-2)

Hier mal ein Entwurf von ein mögliches Skript, damit Du ein Gefühl dafür bekommen kannst.

Es soll jetzt nicht darum gehen, dass Deine Assistentin diesen Leitfaden 1:1 runterquatscht, sondern dass Du ein Gefühl dafür bekommst, was da in welcher Reihenfolge besprochen werden könnte. 

In diesem Vorgespräch ist es angebracht, die Rahmenbedingungen an ein mögliches Coaching zu klären. Dafür solltest Du aber auch selbst erst einmal Klarheit darüber haben. Zum Beispiel:

Dieses Vorgespräch kannst Du auch ohne Mitarbeiter durch ein Online-Tool abbilden, bei dem sich Dein potenzieller Klient einen freien Termin direkt in Deinem Kalender bucht und die wesentlichen Fragen vorab schriftlich beantwortet. Da gibt es auch schöne Lösungen mit vorgefertigten Antworten. Das bauen wir beispielsweise auch für 90€ bei unseren Klienten ein.

Da wir nun das Szenario des Arztes vorbereitet haben, kommen wir zum eigentlichen Gespräch.

Das Erstgespräch

Wir bestreiten das kostenlose Erstgespräch in 4 Phasen:

Phase 1 - Status Quo Analyse

Diese erste Phase möchte ich gerne in 4 Bereiche unterteilen. Wie du hier auf der Landkarte sehen kannst:

[t]fertige schatzkarte

Grundsätzlich ist die Landkarte dafür da, dass Du sagen kannst, was und in welcher Reihenfolge Du möchtest. Dein Gegenüber kann das ebenso. So entsteht auch ein sehr natürliches Gespräch, was bei einem Leitfaden oder besonders einem Wort-für-Wort-Skript nicht der Fall wäre.

Für alle vier Phasen gilt: Höre Deinem Gegenüber aufmerksam zu. Erich Fromm sagte 1956: „Liebe ist eine Aktivität und kein passiver Affekt. Sie ist etwas, das man in sich selbst entwickelt, nicht etwas, dem man verfällt.“ Also nehme die Verantwortung für Deine Wertschätzung zum Klienten selbst in die Hand.

Angebotsanalyse

Zu Beginn des Gesprächs, empfehle ich Dir zuerst einmal auf das Du zu gehen: „Ist es für Sie in Ordnung, wenn wir auf das Du wechseln, dann ist das Gespräch persönlicher und entspannter?”. Die Begründung nach dem „dann” ist wichtig, weil deutlich mehr Menschen bejahen, wenn es einen guten Grund für etwas gibt. Die sogenannte Begründungskonjuktion.

Darüber hinaus bietet es sich am Anfang an, die Antworten aus dem Vorgespräch noch einmal durchzugehen. 

Und dann gehst Du in Ruhe darauf ein, was er genau macht, was Dir auf seinen Social-Media-Profilen und seiner Webseite aufgefallen ist. Dazu kannst Du hier super den Lebenslauf von Xing und LinkedIn hernehmen, um ein besseres Verständnis von Deinem Gegenüber zu bekommen.

Frage ihn, wie es zu seiner derzeitigen Situation gekommen ist und was seine Beweggründe dafür waren. Wie hatte es sich entwickelt? „Du bist nicht gleich mit Deinem Unternehmen / Deiner Karriere auf die Welt gekommen, nehme ich an. Wie hat sich das entwickelt?“

Bekomme ein Gefühl für Deinen Gegenüber und gebe ihm ein bisschen Zeit sich mit sich selbst zu beschäftigen. Und für ihn zu erkennen, “Okay, es geht jetzt wirklich nur um mich.”

Symptomeanalyse in 4 Fragen

Die Symptome kannst Du mit folgenden vier Fragen herauskristallisieren:

Bedenke dabei jedoch, dass es nicht auf die Reihenfolge ankommt. Du kannst beispielsweise auch zuerst die Zielanalyse in Betracht ziehen. Passe Dich bestmöglich Deinem Gegenüber an. Ein striktes Herunterrattern dieser Landkarte wäre nicht dienlich.

Zielanalyse

In der Zielanalyse möchten wir herausfinden, was sich Dein Klient wünscht. Viele Menschen sind sich jedoch ihrer Wünsche nicht richtig bewusst (vgl. Häusel, 2019). Deshalb antworten sie auf die Frage „Was wünscht Du Dir?” etwas, dass sich für sie plausibel anhört. Aber sie öffnen dabei nicht ihr Herz. Daher spüre in die Antwort Deines Klienten hinein und überprüfe, ob er wahrlich von seinen Wünschen spricht.

Und dann hackst Du da weiter nach, ob die zugrundeliegende Klientenperspektive überhaupt der Wirklichkeit entspricht. (vgl. Gouthier, 2017) Erzähle zuerst eine kleine Geschichte von Dir, die damit zu tun hat und frage ihn dann tiefer nach, was wirklich in seinem Herz steckt. 

Nur so lernst Du wirklich die Wünsche Deines Klienten kennen. Und nur, wenn der Nebel um die wahren Wünsche Deines Klienten lichtet, kannst Du Dein Coaching ohne Druck oder Manipulation verkaufen, weil er für sich erkennt, was er wirklich möchte.

Hier scheint es nun folgerichtig, wenn wir Prioritäten des potenziellen Klienten betrachten. Was ist ihm wirklich wichtig? Reflektiere mit ihm gemeinsam, welche 3-5 Ziele wirklich relevant sind. Auch die Reihenfolge und die Gründunge sind hier vom Belang. Schreibe Dir diese auch auf und schlussfolgere dann mit Deinem Gegenüber zusammen auf seine wichtigsten 3 Werte. 

Falls Du gerne noch etwas tiefer gehen möchtest, kannst Du auch das dahinterliegende Hauptbedürfnis analysieren. Wie das geht, erläutere ich genauer hierLerne also sein Grundbedürfnis, seine Motive genauer kennen. (vgl. Held, 2018 und Häusel, 2016)

Zukunftsanalyse

Da wir Menschen emotionale Wesen sind, ist es nicht nur wichtig die Ziele zu definieren, sondern auch zu visualisieren. Es geht darum, ein Bild vor dem inneren Auge zu zeichnen. Beispielsweise mit: „Sagen wir einmal, Deine Wünsche würden sich jetzt erfüllen, was genau ändert sich dann für Dich?” 

Hier unterscheiden wir wieder, wie auch bei den Wünschen, zwischen freudvollen und freudlosen Äußerungen. Versuche genauer zu verstehen, wann und warum die Antworten zu lapidar gesprochen wurden. Es geht schließlich darum, dass Du den Status Quo analysierst und den Nebel mit Deinem Interessenten gemeinsam lüftest.

Dafür ist Tiefgang unerlässlich. Beispielsweise: „Also wie sieht das denn konkret aus? Liegst Du dann auf Deiner Coach und lehnst Dich zurück, wenn Du Deine Herausforderung geschafft hast?” 

Bei so einer tiefen Frage ist großes Vertrauen essentiell. Deshalb wäre es auch immer gut, wenn Du vorher noch etwas von Dir erzählst. Wie hat Coaching in Deinem Leben etwas verändert? 

Zum Beispiel spreche ich gerne von meinem Autismus und wie ich früher recht verschlossen war. Und dass ich dann durch Coaching die Tore zu meiner emotionalen Welt öffnen konnte. 

Falls es mal stocken sollte, weil noch nicht genug Vertrauen aufgebaut war, dann kannst Du auch einfach sagen: 

“Ich würde gerne Deine Komfortzone erweitern. Es soll jetzt gar nicht darum gehen, sie zu sprengen, sondern lediglich um 5% zu erweitern. Dann können wir beide im Anschluss gemeinsam einen Schritt für Schritt Plan entwerfen, der Deine Herausforderung überwinden wird. Dann hast Du Klarheit für Deinen Weg. Ist das in Ordnung für Dich?”

Zusatz: Mindsetanalyse

In der Mindsetanalyse bringst Du die inneren Blockaden zum Vorschein, die er vor neuen Entscheidungen hat. Wenn der Interessent eine Blockade hat, eine Entscheidung zu treffen, dann kannst Du ihn so lange coachen, wie Du willst – es wird ergebnislos verlaufen. Er wird ja sowieso niemals etwas ändern. 

Er braucht Dich jetzt. Auch, wenn es ihm unangenehm ist. Aber das war seine letzte Zahnbehandlung auch. Und nun hat er keine Zahnschmerzen mehr. Baue Vertrauen auf, indem Du ihm von einer ähnlichen Situation berichtest, wo Du Deine Komfortzone erweitern musstest.

Bevor wir nun aber in Phase 2 des Erstgesprächs übergehen, wollen wir das Mindset anvisieren. „Was hat Dich denn abgehalten? Warum darfst Du nicht in Leichtigkeit leben? Warum hast Du Dir das bisher nicht erlaubt?” 

Dann wird der Interessent wahrscheinlich recht nachdenklich. Ist auch eine ungewöhnliche Frage, die sich die meisten nicht stellen. 

„Und was ist die Ursache davon?” wäre nun eine gute Weiterfrage. „Wer ist der böse Schurke? Was ist das für ein Gift oder Fluch? Was ist das, was Dir ungerecht passiert ist?” 

Experten-Tipp:

Einwände entstehen am Ende des Verkaufsgesprächs dann, wenn Du Deinen Gegenüber am Anfang nicht richtig verstanden hast. Deshalb gehen wir mit dieser Landkarte in Phase 1 si tief.

Phase 2 - Zusammenfassung

In 8 Schritten zur spannenden Klienten-Story

Fasse nun die gesammelten Informationen zusammen. Dafür nutzen wir Elemente des Storytellings. So wird es auch richtig spannend und emotional. (vgl. Stevenson, 2008) Die Reihenfolge dieser 7 Punkte ist also von Belang.

Phase 3 - Dein Probecoaching

Jetzt würde ich Dir empfehlen, einen individuellen Weg in 4-5 Schritten aufzuzeigen, wie Dein Interessent, seine Herausforderung meistern kann. Wenn Du Blockaden lösen kannst, dann tue das. Wenn Blockaden zu tief oder umfangreich erscheinen, dann sage das auch klar. Es ist ja nur ein kostenloses Erstgespräch und kein Coaching-Paket. 

Zeig ihm auf, was gängige Fehler sind und worauf er achten muss. Mache es ihm so einfach, wie möglich das alles selbst umzusetzen. (vgl. Ries, 2012) Bleibe auf der Dien-Ebene und gehe nicht auf die Nehm-Ebene. 

Phase 4 - Angebot machen

Am Ende des Erstgesprächs machen wir das Angebot. Wir wollen also von der Dien-Ebene auf die Nehm-Ebene wechseln. Sehr häufig stellt mein Interessent schon vorher Fragen zum Angebot. Das kommt bei mir in Phase 3 des Dienens regelmäßig vor. 

„Wie eingangs erwähnt, möchte ich jetzt gerne mein Business und mein Angebot vorstellen.” Das ist meistens ein sehr entspannter Übergang. Du bist ja auch wirklich in die Tiefe gekommen. Es war ja wirklich emotional. 

Dann stellst Du Dein Angebot vor: Was umfasst das? Welches Paket ist am besten geeignet? Wie kann man das kaufen? Wie wären die Zahlungsbedingungen? Dann fragst Du ihn, ob er ein schriftliches Angebot dazu haben möchte. 

Vielen Ängsten liegt die Angst des Kontrollverlustes zugrunde. Gestehe Deinem Gegenüber daher Handlungsspielräume zu. (vgl. Sharot, 2019) Gebe ihm druckfrei zu verstehen, dass er auch Nein sagen kann. 

Für das schriftliche Angebot habe ich hier noch eine Vorlage für Dich:

Diese gilt natürlich rechtlich nur, wenn Du sinnvolle AGB’s hast. Sonst würden die AGB’s Deines Gegenübers gelten. Und die sind wohl kaum für Deine Bedürfnisse geschrieben. Falls Du also keine haben solltest, kannst Du Dir hier welche bei meinem Vater, Dr. jur. Ronald Kandelhard kaufen.

Wie Du Dich ehrlich vermarkten kannst

... und somit auch die innere Blockade überwindest!

Eines der Hauptprobleme, die wir Coaches haben, ist das „sich als Vertreter fühlen“. Es gibt in der deutschen Kultur unglaublich viele böse Wörter für das Verkaufen.

Weder ist Verkaufen böse noch können irgendwelche Zertifikate für Dich verkaufen, denn die Wahrheit ist, dass Menschen nur von Menschen kaufen. Das bedeutet, Du kannst noch so viele Zertifikate haben, Du wirst Dich bei jedem Klienten neu beweisen müssen.  

Du hast keinen Einfluss auf die Entscheidung

Verkaufen besteht aus zwei Wörtern: „kaufen“ und „verkaufen“. Das bedeutet, zwei. Du als Coach musst Dich natürlich vermarkten, hast aber absolut keinen Einfluss darauf, ob der Kunde in letzter Konsequenz kauft. Natürlich kannst Du ein paar Tricks anwenden, damit sich die Kaufwahrscheinlichkeit erhöht, aber wenn der Kunde etwas eigentlich nicht haben will, dann wirst Du es nicht hinkriegen, dass er kauft.

Kurz:

Das bedeutet also: Du kannst dem Kunden beim Verkaufen eigentlich gar nicht zu nahe treten. Was wir häufig deswegen auch als Problem haben, ist die Ablehnung.

Allerdings können wir Ablehnung in letzter Konsequenz nicht vermeiden. Wenn Du gute Ergebnisse hast, weil Du zum Beispiel eine Viertelmillion Umsatz im Monat machst, dann gibt es Leute, die Dich als reichen Pascha, als Scharlatan oder sonst irgendetwas betrachten. Sie werden Dich ablehnen.

Wenn Du sehr schlechte Ergebnisse hast – zum Beispiel nur 5000 € Umsatz im Monat –, dann wird es irgendwelche Leute geben, die sagen: „Boah, der ist jetzt schon so lange selbstständig, so lange Unternehmer, und er kriegt trotzdem überhaupt nichts hin!“

Mit anderen Worten:

Mit anderen Worten, Du kannst Dich eigentlich nur dafür entscheiden, wofür Du abgelehnt werden willst. Abgelehnt wirst Du auf alle Fälle.

Ob Du nun 5000 oder eine Viertelmillion machst, in beiden Fällen wirst Du abgelehnt. Das bedeutet: Wir haben einmal „Wir können uns aussuchen, wofür wir abgelehnt werden“, und wir haben auf der anderen Seite den Verkauf. Jedes Mal, wenn Du ein Angebot machst, gehst Du natürlich die Gefahr ein, dass Du abgelehnt wirst – egal, was das für ein Angebot ist.

Das Wichtige, was wir halt einfach nur wissen müssen, ist, wie wir uns da ein bisschen herausnehmen können. Das heißt, wir gehen einfach hin:

„Schönen guten Tag, hast Du einen Bedarf?“ „Ja.“
„Okay, möchtest Du gern mein Angebot?“ „Nein.“

Okay nächster: „Schönen guten Tag, hast Du einen Bedarf?“, „Nein.“

Gut, nächster: „Schönen guten Tag, hast Du einen Bedarf?“, „Ja.“
„Möchtest Du mein Angebot?“ „Ja.“ „Super!“ Nun habe ich verkauft.

 

… dass wir einfach, sozusagen, nachfragen.

Etwas anbieten ist wie Helfen

Und in dem Moment, in dem wir wissen, dass unser Angebot dem Gegenüber wirklich weiterhilft, in dem Moment ist es ja eigentlich nur eine Frage wie „Hey, möchtest Du, dass ich Dir helfe?“

Das ist ja im Prinzip, als ob eine alte Oma auf der Straße irgendwie stolpert und auf dem Boden liegt und wir ihr die Hand reichen: „Möchtest Du gerne aufstehen?“ So, und wenn die Oma sagt: „Nein, lass mich in Ruhe! Geh weg!“ Dann würde uns das wundern und wir würden einfach weitergehen. 

Wenn sie sagt: „Oh ja, liebend gerne!“, und ergreift die Hand und wir helfen ihr hoch – super Sache. Und genauso sehe ich im Prinzip mein Angebot.

Und genauso solltest Du Dein Angebot auch sehen. Natürlich, wir werden immer wieder abgelehnt. Das können wir nicht verändern. Wir müssen uns auch klarmachen, dass zum Verkaufen einfach zwei Leute gehören, denn der Käufer ist genauso dafür da. Und ja, es ist halt einfach nur ein Angebot.

Auf den Punkt:

Letztendlich ist Verkaufen nur ein Angebot machen, nur Kommunikation. Alles andere ist beim Verkaufen pure Interpretation.

Habe den Mut, Dich von Deinen Klienten kriegen zu lassen

So, das bedeutet also dementsprechend auch: Wir sollten auf jeden Fall großzügig unser Angebot klarmachen und sagen, was es bei uns zu holen gibt.

So:

Wir sollten so mutig sein und uns von unseren Klienten, unter unseren Bedingungen, kriegen lassen.

Das heißt, Du stellst die Bedingungen: Wann macht man ein Geschäft? Und sagst es dann anderen:

„Hey, unter diesen Bedingungen könnt ihr ein Geschäft mit mir machen.“ Dann lässt Du Dich von den Kunden kriegen. Du zeigst, dass die Kunden mit Dir gewinnen – was auch immer Du für eine Dienstleistung, für ein Produkt letztendlich anbietest. Solange Du mit diesem Mindset an die Sache herangehst, ist Verkaufen weit entfernt von dem, was man sich unter Verkaufen vorstellt. 

Coaching verkaufen: Die FAQ

Ja, aber der Expertenstatus wird sinken. Stelle Dir einmal vor, Dein Arzt würde Dich anrufen und fragen, ob er einen Termin machen dürfte. 

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